Ab 23. August 2021

Programm zum Gedenken an die Geigerin Alma Rosé im Deutschlandfunk

Das Konzert beim Mozartfest Würzburg wird im Deutschlandfunk übertragen und ist in der Mediathek ab dem 23. August abrufbar.

Corinna Harfouch, Rezitation
Latica Honda-Rosenberg, Violine
Hideyo Harada, Klavier

Wort-Ton-Collage mit Werken von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann, Brahms, Franck, Dvořák, Sarasate, Janáček, Monti, Kreisler und Bloch

Ein Name, der nie dem Vergessen anheimfallen sollte: Alma Rosé. Das Leben einer starken Frau und faszinierenden Künstlerin verbindet sich damit. In ihrer Biografie spiegelt sich, welche humanistische Kraft in der Musik steckt – und wie Musik gleichzeitig von einer grausamen Sache missbraucht werden kann. 1906 wird Alma Rosé geboren. Ihr Vater ist der berühmte Geiger und Wiener Philharmoniker Arnold Rosé, ihr Onkel ist Gustav Mahler. Die Anfänge ihrer eigenen Karriere als Geigerin sind vielversprechend. Doch die jüdische Abstammung wird ihr zum Verhängnis: 1944 stirbt Alma Rosé in Auschwitz. Die Musikerin teilt das Schicksal von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Aber damit ist die Biografie der Alma Rosé nicht zu Ende erzählt: Es gehört auch in ihre Lebensgeschichte, dass sie mit Musik ein Zeichen gesetzt hat, dass sie mit ihrer Kunst in der Vorhölle auf Erden Momente des Vergessens bereitet, Hoffnung gestiftet hat. Alma Rosé wird nach ihrer Verhaftung die Leiterin des „Mädchenorchesters“ in Auschwitz und hält ihre schützende Hand über Mithäftlinge. Die Musikerinnen ihres Ensembles bleiben von der Tötungsmaschinerie verschont.

Corinna Harfouch, Latica Honda-Rosenberg und Hideyo Harada haben aus Briefen, Zeitzeugnissen und dem Klang der Werke, die die große Künstlerin umgaben, eine musikalische Biografie komponiert. In einem intensiven Programm beleuchtet das Trio die Vita Alma Rosés und bietet ein fesselndes Konzerterlebnis, das schonungslos Themen von immerwährender Aktualität aufgreift.

Fotos: Corinna Harfouch © Dirk Dunkelberg • Latica Honda-Rosenberg © Joseph Molina • Hideyo Harada © Uwe Arens