Programm zu Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy auf MDR Kultur
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Corinna Harfouch, Rezitation
Peter Lohmeyer, Rezitation
Hideyo Harada, Klavier
Eine energiegeladene Persönlichkeit soll sie gewesen sein: Fanny Mendelssohn Bartholdy, später verheiratete Hensel – geistreich, intelligent, hochmusikalisch. Eines der plastischsten Porträts dieser außergewöhnlichen Musikerin zeichnet die über fast drei Jahrzehnte währende Korrespondenz, die Fanny bis zu ihrem Tod im Jahr 1847 mit ihrem weitaus bekannteren Bruder Felix unterhielt. Was in diesen Briefen zum Ausdruck kommt: unermüdlicher Schaffensdrang, reges Interesse am Kulturleben der Zeit, innige Geschwisterliebe – aber auch Ärger über die Ungerechtigkeit der damaligen Geschlechterverhältnisse. Denn während die Karriere des Bruders konsequent gefördert wurde, war es Fanny vorbehalten, sich „emsig zum einzigen Beruf eines Mädchens, zur Hausfrau“ zu bilden, so forderte es der Vater.
Gleichwohl: Fanny Hensel war nicht nur eine begnadete Pianistin, sondern hinterließ auch ein umfangreiches Werk von mehr als 460 Kompositionen. In diese Musik, aber auch in Fannys Gedankenwelt, führt ein musikalisch-literarisches Programm, für den sich Hideyo Harada mit Corinna Harfouch und Peter Lohmeyer zusammengeschlossen hat. In Briefen und Tagebucheintragungen, flankiert durch Texte unter anderem von Zelter und Goethe, entwerfen Harfouch und Lohmeyer das Bild einer starken Frau, die vielleicht schlichtweg im falschen Jahrhundert lebte. Ausgewählte Klavierstücke von Fanny Hensel, ergänzt um zwei Kompositionen ihres Bruders, bezeugen das außergewöhnliche Talent dieser von emotionaler Zerrissenheit geprägten Künstlerin und geben Einblicke in ein Werk, das es erst noch zu entdecken gilt.